Die Energieversorgung auf dem EUREF-Campus ist CO2-neutral. Die GASAG Solution Plus GmbH betreibt die EUREF-Energiewerkstatt, die das energetische Herzstück des Geländes ist. In ihr wird 100 Prozent des Wärmebedarfs vor Ort erzeugt.
Zentrales Element der Energiewerkstatt ist ein Blockheizkraftwerk. Durch die Verbrennung von Biomethan wird ein Generator zur Stromerzeugung angetrieben, der Strom wird direkt in das Berliner Stromnetz eingespeist. Die Abwärme dient dazu, Wasser zu erhitzen. Auf dem EUREF-Campus wird diese Wärme zum Beheizen der Büros genutzt. 2,5 Kilometer sind die unterirdisch verlegten Fernwärmerohre lang, durch die das 90 Grad heiße Wasser zu den Häusern gepumpt wird.
Zusammen mit zwei kleineren Blockheizkraftwerken, die Strom für den Betrieb der Energiezentrale und der zeeMobase produzieren, wird so ein Großteil des Wärmebedarfs auf dem EUREF-Campus gedeckt. Wird an sehr kalten Tagen zusätzliche Heizenergie benötigt, stehen zwei Niedertemperatur-Gaskessel zur Verfügung, um die Spitzenlasten abzudecken. Zugleich wird in der Energiezentrale Kälte für die Klimatisierung der zahlreichen Serverräume sowie der Büros produziert.
Gesteuert wird die Energiezentrale von künstlicher Intelligenz, dem sogenannten Eco-Tool. Hierfür liefern rund 1.000 Datenpunkte aus der Energiewerkstatt und den Gebäuden Informationen, welche Energie in welchem Gebäude wann verbraucht wird. Auch Wettervorhersagen und Energiemarktdaten fließen in die Berechnungen ein.
Mithilfe der Technik von Power-to-Heat / Power-to-Cold bestehen in der Energiezentrale Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu speichern. Wird an sonnen- oder windreichen Tagen in Solarparks oder durch Windkraftanlagen zu viel Strom produziert, wird das in der Energiezentrale registriert. Überschüssiger Strom wird dann zum Erhitzen oder zum Kühlen von Wasser verwendet. Gespeichert wird das heiße oder kalte Wasser in zwei stark isolierten Wassertanks.
Dieses Speichersystem ist Teil des Forschungsprojekts WindNODE, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird.
Audi betreibt auf dem Campus darüber hinaus eine 1,9 MWh große Second-Use Batterie. 20 ausrangierte Batterien aus e-tron Testfahrzeugen sind hier zu einer großen stationären Batterie zusammengeschaltet und dienen dem Campus als Testumgebung und Netzstabilisierung.
Sie können die EUREF-Energiewerkstatt by GASAG Solution Plus in einem von Experten geführten Rundgang besichtigen und live erleben, wie die Energieversorgung der Zukunft schon heute funktioniert.
Die Besichtigungszeiten sind
Montag bis Freitag, jeweils von 9 bis 17 Uhr.
Maximal 20 Personen
Eine Besichtigung ohne vorherige Anmeldung ist leider nicht möglich.
Weitere Infos: energiewende-erleben.de