Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte den EUREF-Campus

Vom 9. bis 11. März 2022 besuchten der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer Berlin. Zu Gesprächen traf das österreichische Staatsoberhaupt mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz, Vize-Kanzler, Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner zusammen.

Am Freitag nahm Van der Bellen auf Einladung Steinmeiers an einem Symposium im Schluss Bellevue zum Thema – „Zur Zukunft der Demokratie – Wie stärken wir die Republik?“ teil. Bei allen Gesprächen steht der Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt.

Im Vorfeld seines Besuchs sagte Bundespräsident Van der Bellen der österreichischen Presse-Agentur APS: „Nur mit einem geschlossenen Auftreten Europas können wir den Krieg in der Ukraine stoppen und Frieden schaffen.“ Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges und der Sanktionen auf die Staaten der EU waren ebenfalls Thema der Gespräche. „Die Energieabhängigkeit muss reduziert werden. Dazu muss der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben werden.“, sagte er der APA.

Trotz des vollen Terminplans nahmen sich Van der Bellen und seine Frau 90 Minuten Zeit, um den EUREF-Campus in Schöneberg zu besuchen.

Seine ersten Gesprächspartner waren Prof. Dr. Otmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Instituts on Global Commons and Climate Change (MCC) und die Geschäftsführerin Dr. Brigitte Knopf. Edenhofer wies darauf hin, dass es infolge des Krieges nicht nur Probleme mit den Energieimporten und steigenden Preisen geben wird, sondern auch mit der Versorgung von Weizen. Davon wäre in besonderer Weise Afrika betroffen. 50 Prozent seiner Lebensmittel führe beispielsweise Tunesien ein, so Edenhofer, davon 80 Prozent aus der Ukraine. „Die Ukraine ist einer der größten Weizenexporteure der Welt. Sie wird auch als ‚Kornkammer Europas‘ wegen der riesigen Ausdehnung des Ackerlandes bezeichnet, das mehr als einem Viertel der entsprechenden Fläche in der gesamten EU entspricht. Der gelbe Streifen in der Flagge der Ukraine steht für die Kornfelder als Symbol des Landes.“ Quelle: wikipedia

Die Umsetzung der Energiewende dauere viel zu lange. Das Know How sei vorhanden, es fehlen aber die Arbeitskräfte. Wichtig sei jetzt die Vorbereitung auf den nächsten Winter. Jede Heizung, die jetzt energieeffizient ausgetauscht wird, sei ein kleiner Beitrag, so Edenhofer. EUREF-Chef Reinhard Müller wies darauf hin, dass alles erfunden worden sei, was man zum Gelingen der Energiewende benötige, es müsse nur umgesetzt werden. „Nicht reden, sondern handeln. Wir können viel mehr als wir denken.“, so Müller.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie Agentur Dena, war der nächste Gesprächspartner. Danach stellten die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbarer Energien, Dr. Simone Peter, und Geschäftsführer Wolfram Axthelm ihren Verband vor. Rund 1.500 Projekte für die Energiewende hat die Dena seit ihrer Gründung im Jahr 2000 auf den Weg gebracht.

Anschließend ging es in den Showroom der zeeMo base von Schneider Electric, wo der Strategic Sales Director Stefan Klepzig und der Country President Österreich Karl Sagmeister den Bundespräsidenten informierten. Die zeeMobase (zero emission energy and mobility base) ist ein Ort, an dem Mobilität und Energie zusammenlaufen und sowohl physisch als auch digital vernetzt werden. Strom wird mittels erneuerbarer Energie gewonnen, lokal gespeichert und in Mobilität umgesetzt.

Im Firmensitz von Schneider Electric auf dem EUREF-Campus stellten Klepzig und Sagmeister das höchsten Ansprüchen der Energieeffizienz genügende Gebäude vor. Das Gebäude ist mit dem LEED Gold- Standard zertifiziert, dem weltweit führenden Nachhaltigkeitszertifikat für nachhaltige und energie-schonende Immobilien. Auch die anderen Gebäude auf dem Campus entsprechen diesen Anforderungen.

Ein Blick in die GASAG-Energiewerkstatt, von wo aus der Campus mit Wärme und Kälte versorgt wird, und ein kurzer Zwischenstopp bei den jungen Unternehmen Ubitricity und Garamantis bildeten den Abschluss des Besuchs aus Österreich. Für das bevorstehende Gespräch mit Klimaminister Habeck war Van der Bellen bestens vorbereitet.

Redaktion: Ed Koch

Fotos: Peter Lechner

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