DATA2HEAT

Abwärme aus Rechenzentren nutzbar machen

Die Digitalisierung umgibt uns jeden Tag. Jedes Mal, wenn wir Nachrichten auf dem Handy checken, den Wetterbericht abrufen, oder Online-Banking nutzen wird im Hintergrund ein Rechenzentrum aktiv. Von uns unbemerkt sind Rechenzentren mittlerweile das Fundament unseres täglichen Lebens, da praktisch kein Service ohne digitale Unterstützung mehr denkbar ist. Und was jeder von uns vom Laptop oder Handy kennt gilt auch für die Server in diesen Rechenzentren: Sie werden warm, wirklich sehr warm.

Um die Technik bei günstiger Betriebstemperatur zu halten, setzen die Betreiber von Rechenzentren aufwändige Kühlungstechnologien ein. Das Ergebnis: warme Luft wird ungenutzt in die Umwelt abgeführt.

„Das können wir besser“, haben wir uns bei der DATA2HEAT gesagt und setzen genau an dieser Stelle an. Unser Ziel: Wir nutzen diese unvermeidbare Abwärme zur Beheizung von Wohn- oder Gewerbegebäuden. Aber wie ist das möglich? Die Temperatur der Server-Abwärme beträgt in etwa 30 Grad, das reicht nicht, um Heizungsanlagen zu betreiben. Die Lösung: Wir nehmen die Wärme ab, erhöhen die Temperatur über Wärmepumpen auf das benötigte Niveau, und speisen sie in ein Wärmenetz ein. Das Ergebnis: eine fossilfreie und zukunftssichere Wärmeversorgung für unsere Kunden, die bereits heute die gesetzlichen Vorgaben zum Einsatz erneuerbarer Energien erfüllt. Wir sind davon überzeugt, dass diese Lösung ein wichtiger Baustein für die Wärmewende in unserem Land sein kann. Den Beweis dafür treten wir gerade an. In Mariendorf entsteht in den nächsten Jahren ein Wärmenetz, welches sich aus dem Rechenzentrum unseres Partners NTT speist. In einem ersten Schritt wird damit das Innovationsquartier Marienpark versorgt. Doch wir planen bereits weiter und haben das Ziel, in direkter Nachbarschaft über 4.000 Wohnungen und weitere Gewerbeflächen mit unserer Lösung zu versorgen.

Zur Realisierung solch großer infrastruktureller Projekte bedarf es langfristiger und vertrauensvoller Partnerschaften. DATA2HEAT ist das Ergebnis einer solchen Partnerschaft zwischen der GASAG Solution Plus GmbH und der Investa Real Estate. Das Joint Venture verbindet die komplementären Fähigkeiten eines erfahrenen Energiedienstleisters mit dem Know-How Quartiere zu entwickeln und Rechenzentren zu bauen. Dabei blickt die Investa Real Estate auf eine mehr als 50-jährige Erfolgsgeschichte in der Entwicklung von Immobilien und auf eine außergewöhnliche Erfolgsbilanz bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Rechenzentren und Infrastruktur in ganz Europa zurück. Die GASAG wiederum bringt eine mehr als 175-jährige Erfolgsgeschichte als Energiedienstleister ein und bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen, darunter nachhaltige Energieversorgungslösungen. Die GASAG Solution betreibt unter anderem die Energiewerkstatt auf dem EUREF-Campus, die die Gebäude CO²-neutral mit Wärme und Kälte versorgt.

Nur in solchen starken Partnerschaften lassen sich die bestehenden Herausforderungen dieses völlig neuen Lösungsansatzes stemmen. So sind Rechenzentren aus Sicherheitsaspekten in der Regel abseits vorhandener Bebauung verortet und eben nicht in direkter Nähe möglicher Wärmeverbraucher. Das heißt, es müssen längere Trassen verlegt werden, um die Wärme zum Kunden zu bringen. Ein längeres Netz bringt zwangsläufig stärkere Wärmeverluste mit sich. Ein anderer Aspekt: Was im Neubau aufgrund neuester energetischer Standards problemlos realisierbar ist, stellt im Bestand eine Herausforderung dar: die Vorlauftemperatur. Je höher das benötigte Temperaturniveau, desto ineffizienter wird die Wärmepumpe.

DATA2HEAT bietet für alle Fragestellungen Ende-zu-Ende-Lösungen an. „Wir übernehmen den gesamten Planungs- und Realisierungsprozess. Von der ersten Idee über die technische Ausgestaltung, die Genehmigung, das Fördermittelmanagement, bis hin zur Vertragsgestaltung.“, sagt Murat Kretschmer. Darüber hinaus steuert DATA2HEAT den gesamten Bau der Energieinfrastruktur. Von der Erschließung der Wärmequelle im Rechenzentrum, bis zur Lieferung der Wärme an den Verbrauchsort der Kunden.

Murat Kretschmer, Senior Marketing Manager B2B (Business to Business) bringt es auf den Punkt: „Wir sind gekommen, um zu bleiben. Mit dem Ausbau der Digitalisierung sehen wir deutschlandweit ein enormes Potential in der Abwärmenutzung aus Rechenzentren. Dabei gewinnen alle Beteiligten. Wir schaffen eine klimagerechtere Wärmeversorgung und unterstützen damit die Wärmewende. Wir bieten unseren Wärmekunden eine zukunftssichere und gesetzeskonforme Wärmelösung, bei der sie in keine eigene Heizungsanlage investieren müssen (Wärmenetzanschluss) und gleichzeitig unterstützen wir auch noch die Datacenter-Branche. Auch sie muss immer strengere Effizienz-Vorgaben erfüllen, was durch die Einsparung von Energie für die Kühlung gelingt. Am Ende verwandeln wir die warme Luft der Rechenzentren in wohlige Wärme bei Ihnen im Büro oder zu Hause.“

DATA2HEAT hat seinen Sitz im GASAG-Gebäude auf dem EUREF-Campus 23-24.

weitere Informationen unter:

https://data2heat.de/de/

Mit Murat Kretschmer sprach Ed Koch

Foto: Ed Koch

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