Spitzengespräch über Klimaschutz auf dem EUREF-Campus Berlin

Am 12. Februar finden in Berlin Nachwahlen statt, weil die reguläre Wahl vom September 2021 für ungültig erklärt wurde. Die Spitzenkandidaten der Parteien sind also nach einem Jahr wieder im Wahlkampfmodus und treffen sich zu zahlreichen Diskussionsrunden in der Stadt. Am 25. Januar 2023 ging es um den Klimaschutz, und wo anders, als auf dem EUREF-Campus Berlin, konnte dieses Thema besprochen werden?

„Neben der Wohnungspolitik ist der Klimaschutz in Berlin und Deutschland eine Kernherausforderung für die kommenden Jahre – verbunden mit diversen Konflikten und daraus resultierenden Konsequenzen. Deshalb wird das Thema Klimaschutz und CO2 Neutralität der Stadt Berlin, auch mit wahlentscheidend sein.“, heißt es in der Einladung der Schornsteinfeger Innung und der Innung des Sanitär-, Heizung-, Klempner- und Klimahandwerks.

Im Gesprächskreis versammelten sich um den Moderator Erhard Scherfer (Phoenix) und die Obermeister der Innungen Norbert Skrobek und Andreas Schuh, die Spitzenkandidaten der CDU, Kai Wegner, SPD, Franziska Giffey, Grüne, Bettina Jarasch, Linke, Carsten Schatz und FDP, Sebastian Czaja. Die AfD war nicht eingeladen worden.

Erwartet wurde von den Politikern Antworten zu den Kernfragen, „Wie werden Wohnungen, Gebäude und Einfamilienhäuser zukünftig beheizt? Wie können wir den CO2-Ausstoß im Gebäudebestand zeitnahe reduzieren? Wie kann das Handwerk unterstützt werden damit der Transformationsprozess gelingt? Wie können wir für diesen Prozess die notwendigen Fachkräfte gewinnen?“

Viel Neues wurde nicht verkündet. Den 150 Zuhörern wurde allerdings der Eindruck vermittelt, als sei die Politik an allen Themen dran. Den Altgebäudebestand energetisch auf Vordermann zu bringen, ist leichter gesagt als getan. Bei den erneuerbaren Energien hat sich in Berlin in den letzten Jahren auch nicht viel getan. Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden seien eine Seltenheit. Eine Ausnahme bildet die Messe Berlin. Dort wird eine der größten deutschen solaren Dachkraftwerke errichtet. Bis 2025 sollen auf mehr als 20 Hallen des Messegeländes unter dem Funkturm Solarmodule angebracht werden. Es handelt sich dann um die viertgrößte derartige Anlage in Deutschland.

Es könnte viel mehr geschehen, wenn das Vergabegesetz nicht so bürokratisch wäre und viele Unternehmen davon abhielte, für den Staat arbeiten zu wollen. Ein weiteres Problem ist der Fachkräftemangel. Und dieser hat seinen Ursprung schon in den Familien, wenn die Eltern ihre Kinder drängen, das Abitur zu machen und zu studieren, anstatt eine Handwerkerausbildung zu machen. Eine Handwerkerausbildung müsse so gefördert werden wie Studiengänge, forderten die Innungsmeister. „Ein Meister muss so viel Wert sein, wie ein Master.“

Der EUREF-Campus Berlin hat schon 2014 die Klimaziele der Bundesregierung für 2045 erreicht.

Redaktion: Ed Koch

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