In Memoriam Stephan Kohler
Am 31. Oktober 2020, vor einem Jahr, ist Stephan Kohler unerwartet mit 67 Jahren verstorben. Kohler, von 2006 bis 2014 Chef der Deutschen Energie Agentur (DENA), gilt als Vater der Energiewende in Deutschland. Noch in seiner Funktion bei der DENA entwickelte er mit Reinhard Müller das Energie-Konzept des EUREF-Campus, der bereits 2014 die Klimaziele der Bundesregierung für 2045 erreicht hatte.
Kohler erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter als erster Ausländer den international anerkannten „Blue Sky Award“, der an „exzellente Einzelpersonen mit großartigen Beiträgen zur umweltfreundlichen und kohlenstoffarmen Entwicklung“ verliehen“ wird.
Nach seinem Ausscheiden bei der DENA bezog Stephan Kohler auf dem EUREF-Campus ein Büro und gründete mehrere Unternehmen. In Sachen Energie war er, wie erwähnt in China, aber auch in zahlreichen eurasischen Ländern unterwegs. 1988 war er das erste Mal in Russland, das damals noch Sowjetunion hieß. Als Mitarbeiter des Öko-Instituts Freiburg, wo er seit 1981 tätig war, übernahm er 1983 die Leitung des Fachbereichs Energie. Ab 1988, gleich nach seinem ersten Besuch im Atomkraftwerk Tschernobyl, leitete er den Aufbau eines Umwelt-Informationsbüros in Moskau.
2015 gründete Stephan Kohler die „energy eurasia“auf dem EUREF-Campus Berlin.
Der damalige Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier initiierte damals die Gründung der deutsch-russischen Summer-School. Die Bekanntgabe der Projektgründung erfolgte im November 2008, als im Rathaus Schöneberg der EUREF-Campus der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Ebenfalls 2015 wurde die „EUREF Energy GmbH“ gegründet, an der neben Stephan Kohler auch die EUREF AG und das Büro BLS Energieplan beteiligt sind. Die Gesellschaft ist auf dem Campus für alle Energiefragen zuständig und betreut auch die Entwicklung des neuen EUREF Standorts in Düsseldorf. Der EUREF-Campus hat sich Dank der Aktivitäten von Stephan Kohler zum unentbehrlichen Global-Player in Sachen Energiewende entwickelt.
Es war ihm noch vergönnt, drei Monate vor seinem Tod die Einweihung seines eigenen Denkmals mitzuerleben. China-Experte Kohler war seit 2002 mehr als einhundertmal im Land unterwegs und hat dort über 100 Hocheffizienzhäuser nach den neuesten Standards gebaut. Nach einem Gespräch mit Geschäftsfreunden über Konfuzius, dessen Lehren Stephan Kohler zugeneigt ist, kam eines Tages ein Geschenkpaket aus China bei ihm an. In der Kiste befand sich eine große Skulptur des Gelehrten. Als er diese EUREF-Chef Reinhard Müller zeigte, entstand die Idee, diese auf dem Campus aufzustellen. Aber nicht einfach so, sondern als Bestandteil einer kleinen Freilicht-Veranstaltungs-Arena, die Platz für 40 Personen bietet und nach Stephan Kohler „Kohleneum“ benannte wurde.
An seinem Todestag legte die EUREF-Community zum Gedenken an Stephan Kohler ein Blumengebinde an der Konfuzius-Statue nieder.
Redaktion: Ed Koch












